Ruhrtriennale: Ihre Performances bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Tanz, Literatur und Musik. Können Sie etwas Genaueres zu Ihrer Arbeitsweise sagen?
Eleanor Bauer: Jedes Stück, das ich entwickle, reagiert auf unterschiedliche Probleme und Umstände. Für mich steht nicht das Ausdrücken eigener Probleme im Vordergrund. Wenn ich darüber entscheide, wie ich etwas ausdrücken möchte, dann ist das meist die Art und Weise an sich – welches Subjekt produziert welche Ausdrücke, wie kann man diese Subjektivität nutzen, diese Möglichkeiten sich in unterschiedlicher Weise auszudrücken und Probleme und Ideen darzustellen.
Am meisten bin ich dem Tanz verbunden, da ich dahingehend auch meine Ausbildung genossen habe. Aber ich schreibe auch und Musik war immer ein Teil meines Lebens. Mein Erfassen von Musik, analytisch und affektiv, fühlt sich in gewisser Weise angeboren an. Ich denke gerne musikalisch, wenn ich tanze, aber auch wenn ich mich mit Sprache beschäftige.
Meine Zusammenarbeit mit Chris Peck war in den letzten 13 Jahren unglaublich bereichernd, da wir es beide verstehen, Struktur und Konzept zwischen Musik und Tanz zu übertragen. Bei diesem Projekt im Speziellen haben Chris und ich uns dazu entschlossen den Fokus auf das Songwriting zu legen und nicht an der Zusammenarbeit von Tanz und Musik zu arbeiten. Uns interessierte vor allem wie sich Wörter und musikalische Kompositionen im Rahmen eines Songs treffen, um etwas sehr Zugängliches für viele Leute zu schaffen. Für mich war es wichtig etwas zu schaffen, zu dem die Menschen einen Bezug haben und von dieser Basis aus in eine komplexere Bedeutung überzugehen.