Fünf Monate. Allein diese Probendauer zeigt schon, welches Ausnahmeprojekt „Die Franzosen“ sind. Seit Februar haben die sechzehn Schauspieler, Tänzer und Musiker zusammen mit Regisseur Krzysztof Warlikowski und seinem Leitungsteam in Warschau geprobt. Üblich sind im Theater sechs bis acht Wochen. Aber wenn man sich von Marcel Prousts monumentalem Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ inspirieren lässt, gelten andere Maßstäbe. Solche, wie sie nur in Zusammenarbeit mit einem Festival wie der Ruhrtriennale überhaupt zu realisieren sind.
Das also sind die letzten Probentage, ehe alle in die wohl verdienten Ferien gehen. Wenn sie zurückkehren, werden Bühnenbild, Kostüme, Licht- und Videoequipment bereits in Kisten und Container verstaut sein und abfahrbereit nach Gladbeck in die Maschinenhalle Zweckel, wo „Die Franzosen“ am 21. August ihre Weltpremiere feiern werden. Aber daran ist an diesem Sommertag in der polnischen Hauptstadt noch nicht zu denken.