Darren O’Donnell ist Regisseur, Performer und Gründer des kanadischen Künstlerkollektivs Mammalian Diving Reflex. Zusammen mit Mit Ohne Alles, dem Nachwuchs-Produktionsbüro der Ruhrtriennale, entwickelt er „Millionen! Millionen! Millionen!“, ein Stück das auf vielen Begegnungen von Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet und asylsuchenden Jugendlichen aus aller Welt basiert. Einer dieser asylsuchenden Jugendlichen ist Donald.
Einen Tag nach seinem 18. Geburtstag wurde Donald aus einem Heim für asylsuchende Minderjährige geholt – ohne Vorwarnung und ohne irgendwelche Informationen darüber, wohin er gebracht werden sollte. Ein paar Stunden später fand er sich in einer umstrittenen Einrichtung in Duisburg wieder, gegen die noch kürzlich von den Anwohnern protestiert worden war. Die wollen nichts zu tun haben mit diesen in Not geratenen Menschen. Als wir Donald am Nachmittag des nächsten Tages wieder trafen, um mit ihm auf seinen Geburtstag anzustoßen, erzählte er uns, dass er den Tag damit verbracht hatte, den deutschen Behörden bei der Kommunikation mit albanischen Familien zu helfen. Er war guter Hoffnung, dafür vielleicht ein bisschen Geld zu bekommen. Einen Tag später wurde Donald erneut, und wiederum ohne jegliche Vorwarnung, nach Trier gebracht. Die Nacht verbrachte er hungrig und frierend in einem großen Zeltlager mit dreißig anderen Männern. Unter Stress setzt ihn auch, in der Nacht all seine Habseligkeiten bei sich haben zu müssen, damit sie nicht gestohlen werden. Er weiß nicht, warum dieser erneute Umzug, wann der nächste stattfinden wird und wo er letzten Endes landen soll.