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Mit Ohne Alles in Berlin

10. Apr. 2015

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Ich bin Gladstone, 15 Jahre alt und Teil der Gruppe Mit Ohne Alles. Vor drei Wochen bin ich mit Emma, Lisa und Cathrin aus unserer Gruppe nach Berlin gefahren, um im Theater an der Parkaue das Stück "Coming of Age“ zu sehen. Die Zugfahrt nach Berlin war gefühlt total kurz. Emma, Lisa und Cathrin haben im Zug geschlafen. In Berlin sind wir dann erst mal durch die Stadt spaziert und waren am Reichstag, beim Holocaust-Mahnmal und am Checkpoint Charlie. Dann haben wir ein Café gesucht und den leckersten Kuchen gegessen: American Cheesecake. Allein dafür hat sich die Reise schon gelohnt! Danach sind wir mit der U-Bahn zum Hotel gefahren. Auf dem Weg gab es zum Glück eine Drogerie. Die Mädels haben Nagellack und Gesichtsmasken gekauft.

© Ruhrtriennale

Nach einer kurzen Pause sind wir zum Theater an der Parkaue gefahren. Um 17.30 Uhr begann das Theaterstück "Coming of Age" mit Jugendlichen aus Berlin und Asyl suchenden Jugendlichen. In dem Theaterstück haben sich die Jugendlichen mit verschiedenen Fragestellungen vorgestellt, unter anderem ging es um die Fragen „Wann bin ich erwachsen?" oder „Bin ich Aus- oder Inländer?" Nach ca. einer Stunde war das Stück vorbei. Es war echt super und wir mussten immer wieder lachen! Trotzdem es lustig war, hat es uns auch zum Nachdenken gebracht. Es gab eine Szene, in der die Jugendlichen erzählt haben, was sie am liebsten vergessen würden. Zum Beispiel Mohammed, der den Tod seiner Eltern vergessen möchte. Oder George aus Ägypten, in dessen Armen ein Freund gestorben ist. Das hat uns ziemlich mitgenommen … George war aber auch ein sehr witziger Typ, eindeutig unser Liebling auf der Bühne. Im Stück hat er uns oft zum Lachen gebracht.

Eva, die Dramaturgin des Stücks, mit der ich schon vor zwei Wochen per Email Kontakt hatte, hat uns hinterher ein Interview gegeben und viele Fragen beantwortet. Sie hat uns auch mit zur Premierenfeier in die Kantine genommen, wo wir George, den Ägypter, auf Englisch angesprochen haben. Er wollte mit der ganzen Gruppe feiern gehen. Aber Cathrin hatte ein Problem damit – leider. Es hätte bestimmt Spaß gemacht. Wir haben George eingeladen, bei unserem Projekt mitzumachen. Eva und Cathrin werden versuchen, das zu ermöglichen. Trotz seiner schrecklichen Erlebnisse hat George uns mit seiner fröhlichen Art positiv beeindruckt. Er könnte uns helfen, einen guten Kontakt zu den Asyl suchenden Jugendlichen zu finden, wenn wir unser eigenes Projekt im Juni starten. Der Tag hat sich also gelohnt. Um 23 Uhr waren wir wieder im Hotel. Vorbei war der Abend jedoch noch nicht …Mir hat z. B. die Gesichtsmaske sehr gut getan. Und auch meine Fingernägel sahen hinterher besser aus!

Bis bald, euer Gladstone

 

© Ruhrtriennale

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