Zwei Worte, deren Bedeutungen ganze Welten eröffnen: Medea (griechisch: Mḗdeia „die, die Rat weiß“, auch: Kindsmörderin, Schamanin, Halbgöttin). Und Matrix (griechisch: Mētra, Hystera / lateinisch: Uterus „Gebärmutter“, eigentlich „Muttertier“). Seit den Jahrtausende alten Mythen ist Medea die Frau und Mutter, die zerstört, was sie gebiert – damit schließt sich der Blutkreis des Lebens. Ihr Name beschreibt stellvertretend das archaische Prinzip der Mutter Natur, die nimmt, was sie selbst geschaffen hat.
Die Uraufführung „MEDEA.MATRIX“ von Susanne Kennedy und Markus Selg bringt keines der traditionellen Medea-Dramen auf die Bühne, sondern entwirft einen eigenen Kosmos aus Schauspiel und Kunstinstallation. In der „Matrix“ verbinden sich buchstäblich die antiken Ideen von Mutter, Gebärmutter und Muttertier mit den technischen Ordnungsrastern unserer heutigen Zeit. Der Raum wird dabei selbst zum Akteur: als Ort, in dem etwas wächst, der formuliert und ausformt; hier überlagern sich Sprache und Geräusche, Texte und Bilder. Die Idee der leiblichen Schwangerschaft verbindet sich mit der Geburt der Tragödie, der Ursprung des Theaters erwächst aus dem Mord am eigenen Leben. Ein mythisch-metaphysisches Ritual.
Besetzung/ Mitwirkende
Mit -
Birgit Minichmayr
sowie -
Statistinnen der Ruhrtriennale
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Dorothea Grötzner, Edelgard Haferkamp, Heidemarie Heesen, Roswitha Herling, Margarethe Jeler, Annette Kaerger-Steinhoff, Elke Mirschinka, Gisela Pöpping, Gabriele Schönstädt