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Musik

StÜCkE DEr wINDrOSe

Mauricio Kagel, Reinbert de Leeuw
Asko|Schönberg

Courtesy Etcetera Records - Jan van Breda

Um das Jahr 1956 emigrierten sowohl der Ungar György Ligeti als auch der Argentinier Mauricio Kagel nach Deutschland. Beide Komponisten ließen sich in Köln nieder, das damals ein wichtiges Zentrum der Nachkriegsavantgarde war. Ausgehend von ihrer Abneigung autoritärer Regime reagierten beide Exilanten skeptisch auf den Purismus eines Großteils der europäischen modernistischen Musik. Mit viel Fantasie, Originalität und einem bissigen Humor stellten sie ihr Leben lang musikalische Konventionen auf den Kopf.

In seinen „Stücken der Windrose“ vertont Kagel die verschiedenen Windrichtungen. Dabei geht es um alles andere als eindeutige Begriffe. „Ein Argentinier assoziiert den ‚Süden‘ nicht mit Sonne und Palmen“, sagte Kagel. „Er assoziiert ihn mit der trostlosen Kälte der Antarktis und Patagoniens.” Auf unorthodoxe Weise kombiniert Kagel in diesen Stücken für Salonorchester Musikstile aus allen Ecken der Welt mit „moderner” klingendem Material.

Sowohl Kagel als auch Ligeti arbeiteten häufig mit dem niederländischen Dirigenten und Pianisten Reinbert de Leeuw zusammen, der bis heute ein leidenschaftlicher Fürsprecher ihrer Werke ist. Mit dem von ihm gegründeten Asko|Schönberg Ensemble interpretiert Reinbert de Leeuw in Johan Simons’ neuer Musiktheaterproduktion „Die Fremden“ bei der Ruhrtriennale 2016 Auszüge aus Kompositionen wie „Die Stücke der Windrose“ von Kagel oder dem „Kammerkonzert“ von Ligeti. „Die Stücke der Windrose“ ist als vollständiges Werk bei einem Konzert im Salzlager der Essener Zeche Zollverein zu hören.

Mauricio Kagel (1931-2008)
Die Stücke der Windrose, für Salonorchester (Auszüge)

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Süd-Osten 
Westen

Besetzung/ Mitwirkende

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