tumbletalks

Künstlerinnen und Künstler der Ruhrtriennale im Gespräch

  • © Stephan Glagla
    (c) Stephan Glagla
  • © Baumann Fotografie
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  • © Ulrich von Born
    (c) Ulrich von Born

In Festival steckt das Wort Fest. Alle Feste, von der Antike bis zur Postmoderne, leben von der Idee des Ausnahmezustandes. Sie sind räumlich bestimmt, zeitlich bemessen und ermöglichen uns Erfahrungen, die wir im Alltag nicht erleben. Auch die tumbletalks sind permanent temporär, sie existieren nur für den Augenblick oder in der Erinnerung. Weder aufgezeichnet noch protokolliert, verstehen sie sich als eine Bühne des öffentlichen Denkens. Es sind ›oral sessions‹ – mündliche Improvisationen, an deren Entstehung das Publikum teilhat als eine jederzeit ansprechbare Gesellschaft.

In den tumbletalks (von engl. to tumble: stürzen, rotieren, etwas durcheinanderbringen) geht es weder um Aufklärung, Unterhaltung oder Werbung. Es geht um eine unkontrollierte Ökonomie der Aufmerksamkeit, bei der das ausufernde Gespräch, die zugelassene Unschärfe oder die nicht auserzählte Geschichte zu überraschenden Perspektivenwechseln führen kann.

Die Künstlerinnen und Künstler laden uns ein, über den Blickwinkel der Kunst den tiefgreifenden Wandel zu reflektieren, den Gesellschaft und Individuen im 21. Jahrhundert erfahren. In welchem Kräfteverhältnis bewegen sich Materie, Geist und Gesellschaft, fragt Louis Andriessen. Welche neuen materiellen und immateriellen Arbeitsformen hat das postindustrielle Zeitalter hervorgebracht, fragen Antje Ehmann und Harun Farocki. Wie verschlingen und verdauen wir unsere Realität, fragt Boris Charmatz.

Welcher Mittel bedarf es heute, um die Kollision von Anmut mit archaischer Fremdheit zu inszenieren, fragt Romeo Castellucci. Wie kann man mit Klängen und Bewegungen reale und imaginäre Großstadträume erfahrbar machen, fragen Mathilde Monnier und Heiner Goebbels.

Tickets — 5 €

Zum Teil in englischer Sprache.

Eine Produktion der Ruhrtriennale in Kooperation mit dem Kunstring Folkwang, Verein der Freunde des Museum Folkwang.

Louis Andriessen / Heiner Goebbels
17. August 2014: 12.00 Uhr
Kasper König / Diedrich Diederichsen
24. August 2014: 12.00 Uhr
Jonathan Bepler / Markus Müller
31. August 2014: 12.00 Uhr
Romeo Castellucci / Emilio Pomàrico
7. September 2014: 12.00 Uhr
Boris Charmatz / Aernout Mik
14. September 2014: 12.00 Uhr
Mathilde Monnier / Eszter Salamon
21. September 2014: 12.00 Uhr
Heiner Goebbels / Holger Noltze
28. September 2014: 12.00 Uhr