Royal Concertgebouw Orchestra

Das Royal Concertgebouw Orchestra gehört zu den besten Orchestern der Welt. Immer wieder haben Kritiker seinen einzigartigen Klang gefeiert, der unter tausenden anderen klar hervorsticht. Der Einfluss der Chefdirigenten auf das Orchester – in den vergangenen 125 Jahren waren es nur sechs – ist dabei so wichtig wie der der Musiker selbst. Das Royal Concertgebouw Orchestra besteht aus 120 Spielern aus über zwanzig Nationen. Trotz seiner Größe arbeitet das Orchester, was das Feingefühl seiner Angehörigen im Umgang und der Arbeit miteinander angeht, fast mehr wie ein Kammerorchester. Die Atmosphäre auf der Bühne, die Wurzeln des Orchesters in Amsterdam und die Organisationsstruktur (im Vorstand des RCO sitzen auch Orchestermusiker), all das fügt sich zu genau den richtigen Bedingungen für herausragendes Musizieren.

Im September hieß das Orchester Mariss Jansons als seinen sechsten Chefdirigenten willkommen. Erster Chefdirigent des Orchesters war Willem Kes (1888-1895). Willem Mengelberg (1895-1945) begründete die gefeierte Mahler-Tradition des Orchesters. Eduard van Beinum (1945-1959) führte Bruckners Sinfonien und die französische Musik ein. Die Weihnachtsmatinee-Konzerte unter Leitung von Bernhard Haitink (1963-1988), vom Fernsehen in viele Länder Europas übertragen, trugen ihm großen Jubel ein. Riccardo Chailly (1988–2004) gab starke Impulse zur Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik und der Oper. Unter der Leitung von Mariss Jansons hat das Orchester sich konsequent auf Komponisten wie Bruckner, Mahler, Strauss und Brahms konzentriert. Über die Jahre hat das Orchester seine Zusammenarbeit mit Komponisten wie George Benjamin, Oliver Knussen, Tan Dun und Thomas Adès fortgesetzt, die in den vergangenen Jahren in die Fußstapfen anderer dirigierender Komponisten wie Richard Strauss, Gustav Mahler, Claude Debussy, Igor Strawinski, Bruno Maderna, Witold Lutoslawski, Otto Ketting, Luciano Berio, Pierre Boulez, Hans Werner Henze und John Adams traten.

Das Orchester pflegt eine Reihe besonderer alteingeführter Konzerttraditionen wie die Karfreitags- und Weihnachtsmatinee-Konzerte und die berühmte Zaterdag Matinee mit zeitgenössischer Musik (siehe FAZ vom 5. Februar 2014).

Gegründet wurde das Concertgebouw Orchestra im Jahr 1888. Zusätzlich zu den etwa achtzig Konzerten im Concertgebouw von Amsterdam gibt das Royal Concertgebouw Orchestra jährlich vierzig Konzerte in führenden Konzertsälen auf der ganzen Welt. Das Orchester beteiligt sich an Residenzen in Paris (Salle Pleyel), Brussels (BOZAR), London (Barbican Centre) und Frankfurt (Alte Oper). Neben regelmäßigen Radio- und Fernsehübertragungen in Zusammenarbeit mit seinem Medienpartner, dem niederländischen Sender AVRO, zeichnet das Orchester bis heute für über 1.100 LP-, CD- und DVD-Einspielungen verantwortlich; viele davon wurden international ausgezeichnet. Im Jahr 2004 führte das Orchester sein eigenes Label ein, „RCO Live“.

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