Rimini Protokoll

Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel haben am Giessener Institut für Angewandte Theaterwissenschaft studiert und arbeiten in unterschiedlichen Konstellationen unter dem Label Rimini Protokoll.

Seit 2000 entwickeln sie auf der Bühne und im Stadtraum ihr Theater, das oft Experten des Alltags ins Zentrum stellt oder in ungewöhnlichen Räumen mit überraschenden Spielregeln neue Sichtweisen auf unsere Wirklichkeit ermöglicht. Sie gelten als "wichtigste Wegbereiter eines neuen Dokumentarismus" auf den Bühnen (DER SPIEGEL). Häufig von Berlin ausgehend, haben ihrer Arbeiten auf Gastspieltourneen und in Publikationen auch international große Aufmerksamkeit erregt.

So kopierte das Regietrio mit etwa 200 Bonner Bürgern eine ganze Bundestagssitzung (Deutschland 2), inszenierte fünf Experten für mitteleuropäische Todesarten (Deadline) oder rekonstruierte den Bankrott der belgischen Fluglinie Sabena in Brüssel (Sabenation). Jüngst entstanden Projekte wie Call Cutta in a Box, ein aus einem indischen Call Center live geführtes Telefongespräch, 100% Stadt – eine gelebte Statistikanordnung für 100 Bürger auf einer Drehbühne, Hauptversammlung, eine parasitäre Intervention anlässlich der Aktionärsversammlung der Daimler AG, und Lagos Business Angels – eine Theater-Messe mit nigerianischen und europäischen Geschäftsleuten.

2007 wurde Rimini Protokoll mit dem Theaterpreis DER FAUST und 2008 mit dem europäischen Preis „New Realities in Theatre“ ausgezeichnet. 2011 erhielt Rimini Protokoll den silbernen Löwen der Theater-Biennale von Venedig.

www.rimini-protokoll.de

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