Dan Perjovschi

Dan Perjovschi, geboren 1961 in Sibiu, Rumänien, ist bildender Künstlern. Seine Plattform sind die Wände, Fensterflächen und Böden internationaler Museen und Kunstgalerien. Hier übersetzt er seine Beobachtungen aus Politik, Medien, Kunst und Alltag in Strichzeichnungen. Seine Werkzeuge sind Skizzenbücher, Marker, Kreide, Zeitungen und Internet, mit denen er täglich neue Ideogramme und Zeichnungen entwickelt.

Die Wurzeln seiner Kunst gehen auf die sozialen und politischen Veränderungen in seiner Heimat Rumänien zurück. Nach dem Ende der Ceausescu-Diktatur 1989 beginnt Perjovschi als politischer Zeichner für die kulturelle Wochenzeitschrift Revista 22 zu arbeiten. Über die Jahre entwickelt sich ein umfangreiches Archiv an Motiven und Szenen, die in seinen Ausstellungen immer wieder auftauchen. Entstanden als rebellische Überlebenskunst, fokussieren sie heute die Rituale und Verstrickungen einer  Weltgesellschaft, die auf Konsum und materielles Wachstum fixiert ist.

Nachdem Dan Perjovschi 1999 den rumänischen Pavillon der 48. Biennale in Venedig gestaltete und 2005 Kasper König im Museum Ludwig, Köln die Solo-Ausstellung Dan Perjovschi – Naked Drawing kuratierte, folgten in rascher Folge zahlreiche Solo-Projekte: Unter anderen realisierte er 2006 in der Tate Modern, London The Room Drawing, 2007 in der Eingangshalle des MoMA, New York die Installation What Happened to US?, 2008 in Brüssel All over und zuletzt im Kiasma Museum Helsinki Unframed (2013).

Trotz seiner großen Reputation in der internationalen Kunstszene ist Rumänien bis heute Dan Perjovschis geistiges Gravitätszentrum geblieben. Nach Perspektiven zu suchen jenseits autoritärer und anti-demokratischer Ideologien, die Rolle der Kunst zu stärken als Motor und Impulsgeber für soziale Prozesse – Dan Perjovschi sieht darin neben seiner künstlerischen Praxis bis heute eine wichtige Aufgabe. Im Frühjahr dieses Jahres wurde er gemeinsam mit seiner Frau, der Künstlerin Lia Perjovschi für sein kritisches Engagement mit dem Princess Margriet Award der European Cultural Foundation ausgezeichnet.

Zahlreiche Buchveröffentlichungen und Künstlerbücher, u.a. I Draw – I Happy (2004), Postmodern Ex-Communist (2007), States of Mind (2007) und behind the line (2011).

www.perjovschi.ro

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