Ponifasio/Orff: Prometheus — Musiktheater nach Aischylos Premiere der Ruhrtriennale-Produktion in der Duisburger Kraftzentrale am Sonntag, 16. September.

14 September 2012

Weitere Termine 18. 21. 23. 25. 27. September jeweils um 20.00 Uhr. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes

Lemi Ponifasio über Prometheus:
„Like the last speeches, the last dances on Earth."
Die Kraftzentrale in Duisburg mit ihren monumentalen Dimensionen wird zum Schauplatz für eine außergewöhnliche künstlerische Konstellation: der samoanische Performancekünstler und Choreograf Lemi Ponifasio trifft mit seiner ersten Musiktheaterarbeit auf Carl Orffs wuchtig-dynamische Adaption des Prometheus von Aischylos. Ein großes Ensemble von Sängern, Schauspielern, Tänzern, Choristinnen, Musikern und Laiendarstellern widmet sich der Darstellung der Tragödie des gefesselten und gegen die Götter aufbegehrenden Prometheus.
Lemi Ponifasio hat seit einigen Jahren in Europa mit Stücken wie The Tempest: Without a Body, Birds With Skymirrors und zuletzt mit Le Savali: Berlin bei den Berliner Festspielen 2011 für Aufsehen gesorgt. Seine Arbeiten schreiben die Traditionen und Mythologien seiner pazifischen Herkunft in ein ästhetisch modernes und politisch intendiertes Theater fort. Mit diesem neuen Blick wird Ponifasio in Orffs selten aufgeführter Tragödie einer Ikone des europäischen Mythos begegnen.

In seinem künstlerischen Universum hat Ponifasio immer wieder die Ausgesetztheit des modernen Individuums durch den entschleunigten Rhythmus seiner strengen Ästhetik in einen anderen Bewusstseinsraum überführt. Seine unpsychologische Arbeitsweise berührt sich in den Motiven und Formen mit den prädramatischen Anfängen des europäischen Theaters, auf die auch Orff mit seiner Musikalisierung der ungekürzten altgriechischen Tragödie von Aischylos zurückgreift.
Carl Orffs Musik aus Klang und Rhythmus entspringt ganz der Deklamation der menschlichen Stimme, in der sich die Tragödie ereignet. Die von der originalen Versstruktur befreite Sprachrhythmik wird mit Schlaginstrumenten aus aller Welt vom Orchester in den gesamten Klangraum ausgebreitet und mit archaischen Affekten aufgeladen, die den Hörer unmittelbar erreichen.
Ponifasios starke Bildsprache zwischen Licht und Dunkelheit schärft die Aufmerksamkeit des Zuschauers an der Grenze der Wahrnehmung. Darin tritt sie mit Orffs musikalischer Ästhetik des Schreckens in einen musikalisch-theatralen Dialog, in dem die Kraft und Modernität von Orffs Entwurf neu erscheint. Für diesen neuen musikalischen Blick auf Orffs Partitur ist der Dirigent Peter Rundel der ideale Partner. Er ist in der zeitgenössischen Musik ebenso wie im klassischen Repertoire zuhause und gastiert regelmäßig bei allen großen Orchestern und Opernhäusern in Europa.

Förderung der Kulturstiftung des Bundes
Die Kulturstiftung des Bundes fördert ein breites Spektrum an Theater- und Musiktheaterprojekten. Im Rahmen ihrer regelmäßigen Unterstützung der Ruhrtriennale zählten dazu in der Vergangenheit Großprojekte wie die Inszenierung des Wallenstein durch Peter Stein (2007) oder die Neuinszenierung der Oper Die Soldaten von Bernd Alois Zimmermann (Regie: David Pountney) im Jahr 2006 und 2009 die Oper Moses und Aaron von Arnold Schönberg (Regie: Willi Decker). 2012 unterstützt die Kulturstiftung des Bundes Carl Orffs Adaption des Prometheus.

Spielstätte -- Kraftzentrale, Duisburg (950 Plätze)
Premiere -- 16. September 2012 (ausverkauft)
Weitere Termine -- 18. 21. 23. 25. 27. September jeweils 20.00 Uhr
Dauer -- 2 h 20 min
Intros -- 16. 18. 21. 23. 25. 27. September: 19.15 in der Gebläsehalle
Tickets -- 80 / 65 / 45 / 20 €, Ermäßigungen ab 10,00 €
Neuinszenierung

Weitere Informationen zur Akkreditierung sowie Bild- und Textmaterial erhalten Sie im Pressebereich unter www.ruhrtriennale.de.

Pressekontakt:
Hendrik von Boxberg, presse@ruhrtriennale.de, +49 (0) 209. 605071 37, www.ruhrtriennale.de

Die Ruhrtriennale wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen sowie von der Europäischen Union - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung. Gesellschafter: Land Nordrhein-Westfalen, Regionalverband Ruhr und Verein pro Ruhrgebiet.
Europeras 1&2 wird gefördert von der Kunststiftung NRW, 12 Rooms und Prometheus durch die Kulturstiftung des Bundes.