Ruhrtriennale-Ausstellung Michal Rovner: Current eröffnet. Videoinstallation in der Mischanlage, Kokerei Zollverein, Essen

18 August 2012

Laufzeit: 18. August bis 30. September.

Die israelische Künstlerin Michal Rovner eröffnete am Samstag, 18.8.2012, ihre große Videoinstallation Current in der Mischanlage der Kokerei Zollverein in Essen. Current ist eine neue Arbeit für die Ruhrtriennale und Michal Rovners erste große Ausstellung in Deutschland.

Current ist inspiriert von der Mischanlage und ihrer monumentalen Zementbauweise, ihrer Geschichte und der visuellen Kraft der Rückstände aus dem Vermischungsprozess, der seine Spuren auf den Wänden hinterlassen hat. Der Titel Current bezieht sich auf zwei Faktoren: Zeit und Energieleiter. Current verweist sowohl auf unsere unmittelbare Gegenwart als auch auf das Fließen von Stoffen, in konkreten, metaphorischen oder ideologischen Zusammenhängen. Rovners Arbeit Current zeigt fließende Substanzen und Menschen in Bewegung. Menschenmassen, die sich mit oder gegen den Strom bewegen. Die Arbeit erzeugt Assoziationsketten zwischen Poetischem und Politischem. Die Installation kombiniert Aufnahmen von Orten, die sie selbst filmt und vereinzelt mit dokumentarischen Bildern aus der medialen Berichterstattung vermischt. Auf diese Weise erzeugt sie eine fast archäologische Perspektive, als ob wir aus der Zukunft auf uns selbst zurückschauen.

Der israelische Schriftsteller und Friedensaktivist David Grossman schreibt über Rovners Werk: »Michal Rovner setzt sich in all ihren Arbeiten mit Formen der Abgrenzung auseinander. Sie stellt das Konzept der Grenze in Frage, überschreitet es, dehnt es aus. Es scheint manchmal, als genösse sie es, sich in Grenzbereichen aufzuhalten und das Beben zu spüren, wenn verschiedene Realitäten aufeinanderprallen, die sich gegenseitig widersprechen oder sogar ablehnen. Michal Rovner wurde an einem Ort geboren und lebt in einer Realität, deren Grenzen ständiger Gefährdung ausgesetzt sind. In einer solchen Situation zu leben - ob als Israeli oder Palästinenser - lässt sich mit einem Haus vergleichen, dessen Wände stetig erschüttert werden.«

Das Museum Folkwang präsentiert in den Räumen der Sammlung für zeitgenössische Kunst zeitgleich ein weiteres Werk von Michal Rovner, Datazone 1, cultures table #, 2003. Im Rahmen der Reihe tumbletalks findet darüber hinaus im Museum Folkwang ein Gespräch zwischen der Künstlerin und Michael Morris statt. Michael Morris ist künstlerischer Leiter der Londoner Agentur Artangel, die wegweisende Arbeiten wichtiger zeitgenössischer Künstler wie Francis Alÿs, Matthew Barney, Jeremy Deller, Douglas Gordon, Roni Horn, Steve McQueen, Michael Landy, Brian Eno, Gregor Schneider, Robert Wilson und Rachel Whiteread ermöglicht haben.

Heiner Goebbels und Michal Rovner verbindet eine enge künstlerische Partnerschaft, seit sie 2005 durch Joséphine Markovits, künstlerische Leiterin des Festival d'Automne Paris, zu einer ersten gemeinsamen Arbeit angeregt wurden. Auf ihre Einladung entstand Fields of Fire - eine große panoramatische Video- und Klanginstallation, die der Werkschau von Michal Rover im Jeu de Paume, Paris 2005, den Namen gab. Seitdem ist Fields of Fire in Galerien und Museen in New York, Rom, Madrid und Tel Aviv zu sehen.

Die Ruhrtriennale 2012/2013/2014 unter der Künstlerischen Leitung von Heiner Goebbels lädt in jedem Jahr einen Vertreter der zeitgenössischen Videokunst dazu ein, sich mit den eindrücklichen Räumen der Industriekultur auseinanderzusetzen und dort neue, raumspezifische Werke zu präsentieren. Seit 1960 wurden in dieser riesigen Trichterkonstruktionen verschiedene Kohlequalitäten miteinander vermengt.

Mischanlage, Essen
Täglich, 10.00 bis 18.00; Eröffnung: 18. August, 12.00
Tickets - 4 €, 12 Rooms-Ticket ist auch für Current gültig.

Eine Produktion der Ruhrtriennale. Veranstaltet in Kooperation mit der Stiftung Zollverein.
Mit freundlicher Unterstützung der satis&fy AG Deutschland.

tumbletalk 2
Michal Rovner / Michael Morris
19. August 2012, Museum Folkwang, Essen

Informationen zur Akkreditierung sowie Bild- und Textmaterial erhalten Sie im Pressebereich unter www.ruhrtriennale.de

Pressekontakt: Hendrik von Boxberg / Sarah Kaes, presse@ruhrtriennale.de, +49 (0) 209. 605071 37 /210

Die Ruhrtriennale wird gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen sowie von der Europäischen Union - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung. Gesellschafter: Land Nordrhein-Westfalen und Regionalverband Ruhr.
Europeras 1&2 wird gefördert von der Kunststiftung NRW, 12 Rooms und Prometheus durch die Kulturstiftung des Bundes.