Spielzeit 26.08. - 09.10.
  • Tristan und Isolde

Musikdrama von Richard Wagner

Neuinszenierung

»In der Liebe gibt es kein Finden, nur ein Wiederfinden.« / Richard Wagner

Musikalische Leitung
Regie
Video
fettFilm
Licht
Andreas Grüter
Sounddesign
Holger Schwark, Stefan Holtz
Regiemitarbeit
Tatjana Heiniger
Dramaturgie
Stefan Poprawka
 
Tristan
König Marke
Isolde
Brangäne
Melot
Ein junger Seemann / Ein Hirt
Ein Steuermann
 

Matinée

In keinem Werk des Musiktheaters wird das Phänomen der Liebe so radikal in allen Phasen vorgeführt, wird der Weg hinaus aus dem Gegensatz von ›Diesseits‹ und ›Jenseits‹ so eindringlich untersucht wie in Tristan und Isolde. Der Dialog dieses »unmöglichen Stoffes« (Wagner) mit der Weite der Bochumer Jahrhunderthalle ist Gesprächsstoff der Matinée. Weitere Informationen ...

Ort

Turbinenhalle an der Jahrhunderthalle Bochum 

Zeit

21. August, 11.00 Uhr

Karten

5 €

 

»Mir wird immer unbegreiflicher, wie ich so etwas habe machen können! Hier habe ich alles überschritten, was im Gebiet der Möglichkeiten liegt«, stellt Richard Wagner fest, nachdem er 1859 sein opus meta­physicum fertig gestellt hat. Tatsächlich handelt seine Adaption der uralten keltischen Sage mit radikaler Ausschließlichkeit von Liebe und Tod. Vom ersten Augenblick an ist die Liebe von Tristan und Isolde todessüchtig, feiern sie in ihrer Liebesnacht die Abwesenheit von Leben und Welt als Voraussetzung für Glück: »Gib Vergessen, dass ich lebe ... löse von der Welt mich los.«

Die drei Strophen dieses großen Liebesgedichts sind Musik, die sich tastend und fragend entfaltet, Klang, der selbst im Schwelgen stillsteht, das Auflösen der Harmonik in einen offenen Schwebezustand. »Wie ich an der Arbeit von Tristan und Isolde zum Buddhisten geworden bin«, schreibt Wagner später denn ebendieses Loslösen von Ort und Zeit ist zentrales Thema des Buddhismus.

Wagners Musikdrama bei der Ruhrtriennale 2011 an einem so außergewöhnlichen Ort wie einer Gaskraftzentrale aus dem frühen 20. Jahrhundert aufzuführen, weg von den einengenden Beschränkungen herkömmlicher Theaterräume, bietet eine besondere Heraus­forderung für Regisseur Willy Decker und Bühnenbildner Wolfgang Gussmann. In Kirill Petrenko, dem künftigen Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper und Dirigenten des neuen Rings der Bayreuther Festspiele 2013, hat Willy Decker einen musikalischen Partner gefunden, mit dem er gemeinsam in eine spannende Auseinandersetzung um diesen »unmöglichen« Stoff tritt und all seine unauflöslichen Widersprüche in der kathedralenartigen Weite der Jahrhunderthalle lebendig werden lässt.

Eine Eigenproduktion der Ruhrtriennale. Gefördert von der Kunststiftung nrw und der Stiftung Pro Bochum.