Spielzeit 26.08. - 09.10.

Lob des Taifuns

Reisetagebücher in Haikus und andere Werke von Durs Grünbein

Autorenlesung

»Siebzehn Kehlkopfklicks -.
Ein Gedicht auf japanisch.
Vorbei, kaum gehört.« / Durs Grünbein

Vier Reisen unternahm der Dichter Durs Grünbein nach Japan, ein aufmerksamer Beobachter der fernöstlichen Kultur und Lebensweise, ein anteilnehmender Tagebuchschreiber. Beeindruckt und fasziniert von der reichen Dichtung des Landes, die er freilich nur in Übersetzungen kennenlernte, verfasste er seine Reisenotizen in Stenogrammform – als Haikus. Diese Kürzestgedichte – 17 Silben lang, in drei Zeilen à 5-7-5 Lauteinheiten notiert – wurden bereits im frühen 20. Jahrhundert in europäische Sprachen übersetzt und haben seitdem weite Verbreitung im Westen gefunden. Viele Dichter, unter ihnen auch Rainer Maria Rilke, wurden angeregt und versuchten sich ebenfalls in dieser literarischen Form – bis heute gibt es deutsche Haiku-Dichtung.

Im Gespräch wird Durs Grünbein auch über seine Annäherung an diese besondere Form der Dichtung, über die Herausforderung, eine ganz eigene Sprache zu erfinden, Auskunft geben.

Grünbeins Haikus und andere Gedichte seines reichen Werkes werden, gemeinsam gelesen, einen eigenen Klang entfalten. In der Begegnung – nicht in der Vermischung – westlicher und östlicher Kunst mag ein Drittes, das Wesen der Dichtung Beschreibendes, aufscheinen: »Wir Planetarier sind ein Gehirn.« (Grünbein)

Im Anschluss an die Lesung signiert Durs Grünbein seine Bücher.

Die Turbinenhalle ist nicht beheizt. Wir empfehlen industriekulturtaugliche Kleidung.