Casta Diva Ein Abend mit Edita Gruberova und Mario Adorf

In der mittlerweile vierhundertjährigen Geschichte der Oper gibt es eine Konstante, die sich in der Geburtsstunde des Genres, Ende des16. Jahrhunderts, so nicht abzeichnete. Als nämlich im Jahre 1 580 in Florenz eine Runde renommierter Gelehrter, Dichter und Musiker zusammenfand, um das Drama der Griechen neu zu beleben, dachten sie auch die weiblichen Rollen männlichen Sängern zu. Erst viel später war es Frauen erlaubt, die Opernbühne zu betreten, und dann war sie da: die Diva, die Primadonna assoluta. Und in unserer Zeit gibt es nur wenige Sängerinnen, die von ihren Fans mit dem Attribut der »Göttin« bedacht werden. Die Sopranistin Edita Gruberova gehört sicher zu den bedeutendsten Künstlerinnen in der Geschichte der Oper.
Wer das Glück hatte, sie live auf der Bühne zu erleben, hat die Selbstverständlichkeit ihrer makellosen Technik erlebt, eine Perfektion, die allerdings nie seelenlos ist - die Gruberova zählt eben auch zu den großen Menschendarstellerinnen des Musiktheaters. Im wahrsten Sinne des Wortes »überirdisch« schön sind ihre Darbietungen, weil der Kunstgesang niemals in kalter Virtuosität erstarrt - Edita Gruberovas Stimme berührt uns mit Natürlichkeit, Leidenschaft, Poesie und Wärme.
Der große Schauspieler Mario Adorf wird Texte opernbegeisterter Schriftsteller rezitieren, die sich mit den wunderbaren, aufwühlenden und hoffentlich niemals endenden Träumen und Geheimnissen um göttliche Stimmen aus der langen Geschichte der Oper beschäftigt haben.