RuhrTriennale
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Kleine Auswahl von Pressestimmen zur Spielzeit 2006

WAZ
Die Ruhr Triennale glänzt und blickt in ihrem fünften Jahr auf eine grandiose Erfolgsgeschichte. Die Kraft, mit der sie sich durchgesetzt hat, kann als Vorlauf für die Kulturhauptstadt gelten.

Deutschlandfunk
Die erst fünf Jahre alte RuhrTriennale hat den Riesensprung geschafft in die erste Reihe europäischer Sommerfestivals. Vor allem in der künstlerischen Substanz überflügelte die RuhrTriennale Avignon und Salzburg. Respekt!

Financial Times über Die Soldaten:
It is one vast sensual excess. This is modernity as mass entertainment, atonality for all. And it is part of what the Ruhr Triennale should be all about, a site-specific performance experience that no conventional house could emulate.

Süddeutsche Zeitung über Das Leben ein Traum:
Das Ganze: eine Gespenstersonate. Die Maschinenhalle der Zeche Zweckel in Gladbeck ist von kühler, kathedraler Eleganz. Jeder Fußtritt, jedes Schnaufen hallt wider. Durch die hohen Fenster scheint diffuses Licht. Am linken Ende stehen noch die großen, rostigen Getriebe, in der Mitte ein Einbau mit Kurbeln und Anzeigen – an diesem Abend: Schaltwerk der Welt … So begegnen sich: Philosophie und Religion. Theater und Musik. Urkomisches und Tieftrauriges. Was dabei am stärksten beeindruckt: Wie Johan Simons aus dem Geist von einst die Fragen von heute stellt. Spielerisch, sinnlich, sondergleichen.

FAZ über Rubens:
Wie Physis und Philosophie, Anschauung und Abstraktion ineinandergreifen und sich wechselseitig reflektieren, macht Esterházys Szenenfolge zu einem buntscheckigen Traktat über das Verstehen der Welt: Voller Ironien und Kapriolen, Witzeleien und Selbstverliebtheiten … Das Malergenie Rubens, dem Hans Michael Rehberg die angenagte Eitelkeit eines Don Quijote und in seinem Schmerzensmonolog über die Gicht auch tragische Größe verleiht, und der Mathematiker Gödel, den Christoph Bantzer nicht als schrulligen Gelehrten, sondern als alerten, zwanghaften Wissenschaftsmanager vorstellt, liefern sich ein spielerisch-intellektuelles Gefecht über die Darstellbarkeit der Welt, die Schönheit des Scheins und die Möglichkeiten der Kunst.

The New York Times über vsprs:
Holy fools, detached in spasms of universal ecstasy and despair … in a theater within the gargantuan Bochum Jahrhunderthalle (Centennial Hall), carved out of a former steel mill. Electric-shock spasms are the default mode of movement; sometimes the dancers work themselves into a mass frenzy. Usually they remain detached from one another, alone in their loneliness. Toward the end sexual hysteria pervades the scene, with everyone apart and masturbating. From the depths of this desperate depravity arises Mr. Platel’s most moving image. As Monteverdi, now sounding mostly from behind the set, in the far distance to which the musicians have disappeared, the dancers struggle up an incline, dragging their fellows. They haven’t made it to the top as the light fades, but at last humanity has come together, in its pained aspiration for something higher than itself.

Süddeutsche Zeitung über das Eröffnungskonzert mit David Byrne:
Der Clou an diesem Abend, der ihn tatsächlich zur Weltklasse erhebt, ist das Kammerorchester der Duisburger Philharmoniker. Extra für dieses Konzert wurden Arrangements komponiert, die die klassischen Instrumente nicht etwa zum süffigen Beiwerk, sondern zur mal dramatisch-dynamischen, mal elegisch-schwelgerischen Antriebskraft machen. Es entstehen Klangteppiche von beinah Wagner'schen Dimensionen, die ironisch gebrochen und variiert werden. Der größte Talking-Heads Hit Road to nowhere gerät so zum hämmernden Furioso, während im Hintergrund ein Kronleuchter und darüber die gewaltigen Stahlträger der Jahrhunderthalle leuchten: Disco, Dekadenz und Moderne.

Westfälische Rundschau über Peer Gynt:
Es war sicher der bisher anrührendste Moment der diesjährigen RuhrTriennale. Der 81-jährige Peter Zadek steht auf der Bühne des Bochumer Schauspielhauses inmitten seines vielköpfigen Ensembles und nimmt die stehenden Ovationen des Publikums entgegen.

WAZ über Barbara Sukowa und Robert Longo in Devouring Time:
Es war einer jener magischen Momente, die man sich von Festivals so sehr erhofft und doch allzu selten erlebt. An diesem Abend war man dem Himmel so nahe wie schon lange nicht mehr.

dpa über Einfach, eben: so!:
Diese Kreation von und mit Stefan Kurt, David Moss, Hans Peter Kuhn und Junko Wada geht über die zeitlichen Grenzen des Barock weit hinaus. Sie übertänzelten scheinbar mühelos alle Gattungsgrenzen und brachten die Kaue wie ihre Umgebung zum Sprechen. Einhelliger, begeisterter Beifall für alle Beteiligten.