RuhrTriennale
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Tragödie ohne Titel

Nach:
Federico García Lorca
Bühne:
Gralf-Edzard Habben
Kostüme:
Leo Kulas
Dramaturgie:
Helmut Schäfer
 
Mit:
Petra von der Beek, Albert Bork, Rosmarie Brücher, Klaus Herzog, Dorothee Lindner, Fabio Menendez, Steffen Reuber, Volker Roos, Rupert J. Seidl, Peter Schröder, Simone Thoma
Premiere:
23. September
Beginn:
19:30
Vorstellungen:
24., 28., 29. September, 1., 2., 4., 5., 7., 8. Oktober
Beginn:
19:30
Einführungen:
24., 28., 29. September, 1., 2., 4., 5., 7., 8. Oktober
Die Einführung beginnt jeweils 45 min vor Spielbeginn
Preise:
einheitlich
25 €

Der Regisseur Roberto Ciulli hat sich seit seinen Anfängen am Theater kontinuierlich mit dem Werk des spanischen Lyrikers und Dramatikers Federico García Lorca befasst (seine erste Inszenierung war Lorcas Tragikomödie des Don Cristóbal und der Doña Rosita). Ciullis nachdrückliches Interesse an Lorca richtete sich früh auf die frappierende Einheit von Biografie und Werk des Dichters. Als zentrales Motiv zieht sich durch Lorcas Leben und Literatur das Aufbäumen gegen gesellschaftlich zementierte Regularien, die auf inhumane Weise mit den Bedürfnissen des Einzelnen kollidieren. Traum und Wirklichkeit sind die sich durchdringenden Gegensätze in LorcasWerk. An diesen Widersprüchen hat sich Lorca zeitlebens persönlich und künstlerisch gerieben. Geboren als Sohn eines wohlhabenden Gutsherrn stieß er sehr früh in die Kreise aufbruchswilliger und neugieriger junger Künstler wie Salvador Dalí, Luis Buñuel und Rafael Alberti vor. Politisch wandte er sich von seinem großbürgerlichen Elternhaus ab und interessierte sich verstärkt für die Lebenswelt der Zigeuner, die maurische Kultur und die Tradition spanischer Volksmusik. Seine Dramen wurden zunehmend von diesen Elementen und den Einflüssen des Surrealismus bestimmt.
„Ein Theaterpraktiker", so Roberto Ciulli, „der mit großem politischem Engagement für das Volk kei intellektuell hermetisches, sondern ein neues, im Wortsinn, Volks-Theater realisieren wollte!" Im Jahre 1922 gründete er mit Manuel de Falla ein Festival des cantejondo, einer schwermütigen Form der Zigeunermusik, deren Lieder er sammelte und gelegentlich als Klavierbegleiter auch aufführte. Für das faschistische Spanien wurde Federico García Lorca als Künstler, Homosexueller und politischer Aktivist zur Zumutung. Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs wurde er 1936 von einem Falangistenkommando festgenommen und ohne Urteil erschossen.

Tragödie ohne Titel ist der Versuch Roberto Ciullis, das Werk Lorcas als Ganzes zu begreifen und an einem Abend zusammen zu führen.
Ciulli wird die Dramenfiguren Lorcas mit der Biografie ihres Autors in Berührung bringen. So weben sich Lorcas Lebensthemen und auch die Musik seines Lebens durch diesen Abend, in Worten und Liedern erzählt von den Protagonisten seiner Stücke.

Eine Produktion der RuhrTriennale in Koproduktion mit dem Theater an der Ruhr, Mülheim