RuhrTriennale
DeutschEnglish

Das Eis Kollektives Lesen eines Buches mit Hilfe der Imagination in Gladbeck/Ausstellung

Uraufführung
Regie, Gestaltung, Dramatisierung:
Kostüme, Gestaltung:
Comiczeichnungen:
Harijs Brants
Dramaturgie:
Brigitte Fürle
Konzept Ausstellung:
Monika Pormale, Alvis Hermanis
Fotografie:
Gints Malderis
Sounddesign:
Voldemars Johansons
Emotion machines:
Rudolf Bekic
Realisation:
Design Agentur Pieci Ezeri, Riga / Rudof Bekic
 
Mit:
Gundars Abolins, Hannelore Albus, Inga Alsina, Jana Civzele, Katrin Grumeth, Jevgenijs Isajevs, Friederike Kammer, Andris Keiss, Mila Kouznetskaja, Ivars Krasts, Christian Kuchenbuch, Andreas Leupold, Jan Neumann, Joachim Nimtz, Moritz Peters, Varis Pinkis, Iveta Pole, Aleksandrs Radzevics, Regina Razuma, Edgars Samitis, Liena Smukste, Georgia Stahl, Antons Zamislajevs, Sandra Zvigule
Vorstellungen:
26., 27., 28., 29., 30., 31. August, 1., 2., 3., 4. September
Beginn:
18:00
Spieldauer:
ca. 4 Stunden, inkl. 1 Stunde Pause mit Ausstellung
Einführungen:
26., 27., 28., 29. August, 1. September
Die Einführung beginnt jeweils 45 min vor Spielbeginn
Preise:
einheitlich
30 €


Geheimnisvolle Sektenmitglieder im heutigen Moskau haben zwei blauäugige, blonde Männer entführt, um sie an einem abgelegenen Ort mit Hilfe eines „kosmischen Eishammers" aufzuklopfen. Zurück bleibt im Fall des ersten Opfers eine blutig zerschlagene Leiche - „taube Nuss, Fleischmaschine ohne Herz, ein hohles Schwein". Mit dem Aufprall des Eishammers direkt auf das entblößte Brustbein des zweiten Kandidaten hingegen beginnt sich dessen Herz zu regen: „Lass' dein Herz sprechen, dein Herz, dein liebes Herz!", betteln die Peiniger und das Herz dieses Jungen beginnt zu stammeln und zu glühen. Wie ein atemloser Fantasythriller beginnt der zuletzt auf deutsch erschienene Roman Das Eis von Vladimir Sorokin, Tabubrecher der neuen russischen Literatur aus Moskau. Alvis Hermanis, wiederum Eisbrecher des osteuropäischen Theaters aus Lettland, bearbeitet diesen Roman in einem spektakulären Theaterprojekt, das von sprechenden Herzen, von überirdischer Liebe und von auserwählten Menschheitserrettern erzählt, von Erlösungsmythen und Weltherrschaftstheorien, mordenden Monstern und glückstrunkenen Brüdern und Schwestern: Das Eis ist ein abenteuerlicher Tanz auf den Wahrheiten und Geheimnissen einer fiktiven Gegenwart und einer historischen Vergangenheit, der bei Alvis Hermanis und seinen Schauspielern - lettische und deutsche Schauspieler spielen erstmals gemeinsam - zu einem Theatererlebnis wird, das ganz nahe kommt, und auch „an Ihr Herz gehen kann".

Der lettische Regisseur Alvis Hermanis, dessen Inszenierung von Gogols Revizor bei den Salzburger Festspielen 2003 und anschließend auch international für Furore sorgte, inszenierte den ersten Teil des Projektes im Frühjahr am schauspielfrankfurt mit den dortigen Ensemblemitgliedern.

In der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck geht das Projekt in seine zweite Phase: Hermanis wird mit den Schauspielern aus Frankfurt und dem Ensemble des Jaunais Rigas teatris (Neues Theater Riga) eine Weiterführung dieser Produktion erarbeiten. Für die Gladbecker Inszenierung wird zudem eine Installation kreiert, die in die Aufführung integriert ist.

Mit der Phase 3 von Das Eis findet dieses europäische Projekt dann im Oktober 2005 an Alvis Hermanis' Neuem Theater Riga seinen Abschluss.

Ein Auftragswerk der RuhrTriennale in Koproduktion mit schauspielfrankfurt und dem Jaunais Rigas teatris