RuhrTriennale
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Pressemitteilungen 2005

22.9.2005

Brian Ferneyhoughs gefeierte Oper „Shadowtime“ ist nach München, Paris und New York nun dreimal in der Jahr­hunderthalle Bochum zu sehen

Ein „Hör-Abenteuer“ und ein „Höhepunkt moderner Opernkunst“ notierte die Kritik nach der Urauf­führung bei der Münchener Biennale 2004: Jetzt kommt die zeitgenössische Oper „Shadowtime“ des englischen Komponisten und Musikdenkers Brian Ferneyhough nach Aufführungen in Paris und New York an drei Abenden in die Bochumer Jahrhunderthalle. „Shadowtime“ ist eine Produktion der RuhrTriennale in Koproduktion mit der Münchener Biennale, Sadler’s  Wells London  (mit Unter­stütz­ung der English National Opera), Festival d’Automne Paris und dem Lincoln Center Festival New York. Das Libretto schrieb der amerika­nische Autor und Literaturtheoretiker Charles Bernstein. Premiere ist am 30. Septem­ber, weitere Aufführungen am 1. und 2. Oktober, jeweils 20:30 Uhr.

Im Zentrum der Oper stehen Leben und Werk des Kulturphilosophen Walter Benjamin, der sich 1940 in den Pyrenäen auf der Flucht vor dem Naziregime das Leben nahm. Exempla­risch steht die Figur Benjamins dabei für den europäischen Intellektuellen der 20er und 30er Jahre. Ferneyhough lässt Benjamins Leben in sieben Klang- und Bildstationen Revue passieren. Dabei trifft er in fiktiven Dia­lo­gen auf Personen, die sein Leben maßgeblich beein­flusst haben: Albert Einstein und Friedrich Hölderlin gehören ebenso dazu wie Johanna von Orléans und Adolf Hitler. Bernsteins Libretto und Ferneyhoughs Musik vermischen sich unter der Regie von Frédéric Fisbach zu einem traumartig sich überschlagendem Geschehen.

Es spielt das Nieuw Ensemble Amsterdam unter der Leitung von Jurjen Hempel. Das Bühnen­bild entwickelte Emmanuel Clolus, der bereits für die RuhrTriennale 2003 die Szenerie zu Arthur Honeggers „Jeanne d’Arc au bûcher“ entwarf.