Eröffnungswoche mit Erst- und Uraufführungen

Die diesjährige Ruhrtriennale eröffnet heute mit der Premiere von Christoph Marthalers Nach den letzten Tagen. Ein Spätabend im Audimax der Ruhr-Universität Bochum. Die Eröffnungswoche zeigt viele weitere Ur- und Erstaufführungen.

21. Aug, NACH DEN LETZTEN TAGEN. EIN SPÄTABEND, Musiktheater

Der futuristische Hörsaal verwandelt sich in Christoph Marthalers Kreation in ein imaginiertes Parlament. In diesem erklingt die Musik von Komponisten wie Viktor Ullmann, Jósef Koffler oder Szymon Laks, die während des Nationalsozialismus deportiert, ermordet und in die Emigration gezwungen wurden. Das Ensemble, u.a. mit den Schauspieler*innen Josef Ostendorf und Bettina Stucky sowie der Sängerin Tora Augestad, verwebt Text und Musik zu einer dystopischen Zukunftsvision, die ein Bewusstsein für die aktuelle politische Lage in Europa schafft.

22. Aug, ALL THE GOOD, Schauspiel

Jan Lauwers und die Needcompany erzählen in der Uraufführung All the good in der Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck biografische Geschichten um Verlust und Hoffnung, in denen Krieg und Terror eine neue Gegenwärtigkeit erlangt haben. In einem Strom aus assoziativen Bildern, Musik, Tanz, Kostümen, Masken und Sprache erforscht Jan Lauwers zusammen mit der Needcompany Techniken des autobiografischen Erzählens.

22. Aug, MIXING PLANT, Multimedia-Installation

Mit Sound und anderen Medien beschäftigt sich auch der Künstler Tony Cokes in seiner
Multimedia-Installation Mixing Plant in der Mischanlage auf Zeche Zollverein in Essen eröffnet. Im Beitrag von Urbane Künste Ruhr zur Ruhrtriennale setzt sich der US-amerikanische Künstler mit den politischen Bezügen regionaler und internationaler Clubmusik auseinander und verwebt animierten Text, gefundenes Bildmaterial, monochrome Farbflächen und Popmusik zu einer Mehrkanal-Installation. Der Eintritt zur Installation und zum Rahmenprogramm sind frei.

23. Aug, EVERYTHING THAT HAPPENED AND WOULD HAPPEN, Musiktheater

Heiner Goebbels setzt sich in seiner neuen Kreation Everything that Happened and
Would Happen
in der Jahrhunderthalle Bochum mit der europäischen Geschichte der letzten einhundert Jahre auseinander. Mit einem internationalen Ensemble aus Tänzer*innen, Performer*innen und Musiker*innen verbindet der Komponist und Theatermacher Patrik Ouředníks Text Europeana mit unkommentierten, tagesaktuellen Nachrichtenbildern des Fernsehsenders Euronews sowie Bühnenbildfragmenten aus seiner Inszenierung Europeras 1 & 2.

23. Aug, #NOFEAR: MACHT DEN WEG FREI, Performance 

Die Junge Triennale, vertreten durch das Nachwuchskünstler*innenkollektiv Mit
Ohne Alles in Kooperation mit dem Theater Berlocken, beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Thema Macht. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung sind bei PACT Zollverein in Essen zu sehen. 

23. Aug, THIRD  SPACE, Festivalzentrum  

Neben diesen neuen Kreationen bietet die Ruhrtriennale auch wieder verschiedene kostenlos zugängliche Formate an. Der Third Space ist auf dem Vorplatz der Jahrhunderthalle Bochum zu finden. raumlaborberlin hat die Teile des Transall-Flugzeugs vollkommen neu angeordnet, um einen Ort für Kunst und Begegnungen zu schaffen. Während des gesamten Festivals wird ein vielfältiges Programm bestehend aus Workshops, Performances, Konzerten, Lesungen und Partys stattfinden, das zu Austausch und Diskurs einlädt.

Ebenfalls im Third Space ist ein Teil der Video-Installation von Barbara Ehnes Arbeit Αλληλεγγύη – Archive of Messages: Words in Motion zu finden. Für ihre Installation hat die Künstlerin Einzelpersonen und subkulturelle Initiativen in Griechenland und dem Ruhrgebiet zu ihrem Verständnis von Solidarität befragt. Diese Interviews sind als beständig wachsendes Archiv während des Festivals auch im Glaspavillon am Modehaus Baltz in der Bochumer Innenstadt und in der Rottstraße zu sehen.

25. Aug, BERGAMA STEREO, Installation mit Sound & Performance

Die frei zugängliche architektonische Sound-Installation Bergama Stereo des türkischen Künstlers Cevdet Erek zeigt eine Nachbildung des berühmten Pergamon-Altars in der Turbinenhalle an der Jahrhunderthalle Bochum. Während des Festivals findet in der Installation außerdem ein abwechslungsreiches Konzertprogramm u.a. mit traditioneller Musik aus der Region um Bergama, DJ-Sets und elektronischer Musik statt.